BLASEN

VERMEIDEN & BEHANDELN

DER RICHTIGE SCHUH

WAS ZU BEACHTEN IST

Mit den richtigen Schuhen steht oder fällt eine Wanderung. Es gibt nichts Unangenehmeres als Schuhe, die nicht richtig sitzen (fest oder locker), oder an nur einer Stelle drücken. Daher empfehle ich sich beim Schuhkauf viel Zeit und gut beraten zu lassen. Sinnvoll ist es seine eigenen Wandersocken oder Socken Kombination (siehe unten) zum Schuhkauf mitzunehmen. Bei der Passform ist darauf zu achten, dass der Mittelfuß fest im Schuh sitzt, die Zehen sich aber noch frei bewegen können und noch so viel Spiel haben, dass sie beim bergab Laufen nicht vorne im Schuh anstoßen. Die Ferse muss fest genug im Schuh fixiert sein, so dass es nicht zum Herausschlupfen kommt, darf aber ruhig etwas mehr Spiel haben als der Mittelfuß. Es gilt die optimale Balance zwischen festem Halt und nicht Scheuern oder Drücken zu finden. Ihr seht, dass es alleine bei der Passform viel zu beachten gibt und ihr euch am besten durch das große Angebot an Schuhen durchprobiert, um euer perfektes Paar zu finden.

 

Nehmt ruhig auch mal ein Paar Schuhe mit nach Hause oder ins Büro und tragt sie ein paar Tage probe (nur in Innenräumen, sonst kein Umtausch). Hierbei stellt sich schnell heraus, ob ein Schuh die richtige oder falsche Wahl ist. Meine Erfahrung ist: Wenn ein Schuh von Anfang an unangenehm ist, wird es nie dein Schuh werden. Die Art der Schuhe sollte anhand persönlicher Vorlieben und Erfahrungen und Art der geplanten Tour gewählt werden. Der eine bevorzugt die Festigkeit und Stabilität eines hohen Schaftes, andere tragen lieber Halbschuhe (Approach, Wanderschuhe oder Trailrunner). Ich persönlich trage auf längeren Wanderungen eher leichte Halbschuhe (Wanderschuhe oder Trailrunner), aber in den Alpen (oder anderem richtigem Gebirge) greife ich doch zu Bergstiefeln (Salewa Mountain Trainer).

 

Ich möchte jedem dazu raten seine Schuhe ordentlich einzulaufen. Damit ist nicht gemeint die Schuhe mal beim Einkaufen zu tragen, sondern einige längere Spaziergänge oder kleine Wanderungen mit ihnen zurückzulegen. Deine Füße werden es dir bei der nächsten größeren Tour danken. Prinzipiell gilt, je fester der Schuh umso länger muss er eingetragen werden.

 

Die richtigen Schuhe sind ein schwieriges Thema und ich befinde mich hier auch immer noch auf der Suche nach der optimalen Lösung. Vermutlich auch ein nie endendes Thema da ja immer neue Modelle auf den Markt kommen und vielleicht genau dein Lieblingsschuh vom Markt genommen wird.

FÜßE GESCHMEIDIG HALTEN

CREMES KÖNNEN WUNDER BEWIRKEN

Auf längeren Touren werden deine Füße stark strapaziert und in Mitleidenschaft gezogen. Auch trocknet die Haut durch die starke Belastung aus und wird brüchig, was die Gefahr für Blasen in den darunter liegenden Hautschichten stark erhöht. Daher empfiehlt sich während einer längeren Tour morgens und abends die Füße mit einer speziellen Fußcreme (z.B. Hirschtalg oder Schrundensalbe) einzuschmieren, um die Haut feucht zu halten. Gerade auf langen Touren in GoreTex Schuhen steigt die Gefahr von Fußpilz, da die Füße nicht gut durchlüftet werden und sich die Feuchtigkeit in den Schuhen staut. Fußpilz entsteht meist zwischen den Zehen und sorgt unter anderem dafür, dass die Haut zwischen diesen einreist. Mein Tipp hierzu ist alle paar Tage oder täglich die Zehnzwischenräume mit Lamisil zu Behandeln. Hierbei reicht es schon ca. 3-5mm pro Fuß aus der Tube zu drücken und zwischen den Zehen zu verteilen.

ZWEI PAAR SOCKEN

DIE REIBUNG VERLAGERN

Blasen sind vor allem das Resultat von Reibung und Druck. Eine beliebte und auch von mir angewandte Taktik zur Vermeidung von Blasen ist das Tragen von zwei Paar Socken. Die zwei Lagen Socken sorgen dafür, dass die Reibung zwischen den beiden Socken von statten geht und nicht zwischen Socken und Haut. Ich trage einen dünnen Socken Liner (Polyester Füßling oder Merino Liner) und einen mitteldicken Wandersocken (Darn Tough).

SCHNELL BEHANDELN

Retten was zu retten ist

Die Gründe für schmerzende Füße können vielseitig sein. Eine verrutschte Innensohle oder Socke, Fremdkörper im Schuh, falsche Schnürung oder eben der falsche Schuh. Wenn ihr merkt, dass es irgendwo drückt, scheuert oder sich etwas im Schuh befindet ist es wichtig umgehend zu reagieren. Bei Unbehagen im Schuh kann man zuerst einmal die Schnürung und den damit verbundenen Halt im Schuh prüfen und gegebenenfalls anpassen. Zum Beispiel bergab den Schuh etwas fester Schnüren, so dass man nicht vorne im Schuh anstößt.

 

Oft kann man noch früh genug gegensteuern und eine Blase verhindern oder behandeln wenn sie noch klein ist. Wenn sich eine kleine schon gebildet hat, ist es am besten ein Compeed Blasenpflaster mittig über die Blase zu kleben. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Stelle sauber und fettfrei ist, damit das Pflaster gut haftet. Nach ein paar Tagen ist die Blase ausgetrocknet und man kann das Pflaster entfernen. Die Klebedauer müsst ihr von Fall zu Fall selbst abschätzen und handeln, so dass es für euch selbst angenehm ist.

 

Um bei größeren Blasen gut weiter wandern zu können empfiehlt es sich die Blase mit einer desinfizierten Nadel aufzustechen, die Wundflüssigkeit ablaufen zu lassen und danach polsternd abzudecken. Falls sich die Blase wieder füllt ist der Vorgang zu wiederholen. Wichtig ist es die Wunde sauber zu halten und regelmäßig zu desinfizieren. Bei großflächigen und / oder stark entzündeten Blasen oder aber auch unklarem Tetanusschutz (Impfung alle 10 Jahre) ist ein Gang zum Arzt unumgänglich.

 

Bei Stellen die leicht scheuern habe ich beste Erfahrungen mit Kinesiotape gemacht. Gerade an Stellen wie z.B. oberhalb der Ferse fängt das Tape Reibung zwischen Sehne und Schuhoberkante ab. Seit meiner Tour auf dem Olavsweg werde ich immer eine Rolle (oder einen Teil) mit mir tragen, da dieses Tape ein absoluter Allrounder für Wehwehchen aller Art ist.

MEIN TIPP

Ich überklebe Blasenpflaster immer überlappend mit einem Streifen Kinesio Tape. Die an den Rändern des Blasenpflasters austretende Klebemasse geht sonst in die Socken über und lässt sich nicht mehr gut bis gar nicht aus auswaschen. Zusätzlich fixiert es das Blasenpflaster und hilft dabei den ein oder anderen Duschgang ohne Ablösen zu überstehen.

© 2018 TRAIL & ERROR | IMPRESSUM | DISCLAIMER I DATENSCHUTZ

© 2018 TRAIL & ERROR I IMPRESSUM | DISCLAIMER I DATENSCHUTZ