ERROR

WAS ALLES SO SCHIEF LAUFEN KANN + BESSER PLANEN

Durch vernünftiges Planen und Recherchieren lassen sich schon im Vorfeld die gröbsten Schnitzer vermeiden. Doch wäre es nicht langweilig, wenn auf Wanderungen und Touren  irgendwelche kleine unvorhersehbaren, wenn auch vielleicht vermeidbaren Probleme auftauchen würden? Meist in dem Moment natürlich ärgerlich, im Nachhinein aber oft lustig und lehrreich. In diesem Artikel gebe ich euch kleine Tipps, wie ihr zumindest schon mal die gröbsten Fehler vermeiden könnt und gut vorbereitet in eure Tour startet. Außerdem möchte ich euch natürlich nicht die Fehler und Anekdoten meiner Vergangenen Touren vorenthalten. Es darf auch gelacht werden...

STELLE DIR DIESE FRAGEN

  • Wie und wo komme ich an Wasser heran? SEHR WICHTIG!
  • Wo und wann besteht die nächste Möglichkeit Lebensmittel einzukaufen, oder einzukehren?
  • Auf welches Wetter und welche Temperaturen muss ich mich einstellen um dementsprechend meine Ausrüstung zusammenstellen?
  • Was werde ich an Ausrüstung nicht benötigen und kann diese ohne Probleme zu Hause lassen um so wenig wie möglich mit mir herum zu tragen?
  • Ist dein Trail gut ausgeschildert? Wie werde ich mich Orientieren? Gibt es Karten oder einen Wanderführer? Gibt es einen GPS Track, den ich mir auf mein Handy oder Navigationsgerät laden kann?
  • Recherchiere über die Region oder das Land in dem du unterwegs sein wird. Was bekomme ich wo, wie heißt das dort, was ist möglicherweise dort nicht oder nur schwer zu bekommen? Was sind die kulturellen Unterschiede und Gepflogenheiten? Benötige ich einen Stromadapter?

Fehler, die mir oder anderen auf Touren passiert sind.

Vorsicht Heiß

POLYESTER SCHMILZT SEHR SCHNELL...

Für meine Tour in Norwegen (Olavsweg) hatte ich mich aus Gewichtsgründen für einen Spirituskocher (Trangia) entschieden. Da die Intensität der Flamme bei solchen Geräten außer 'An' und 'Aus' nicht zu steuern ist und bei Wind recht unkontrolliert um den Topf schlägt sind die Griffe meines Kochtopfes sehr heiß geworden. Um mir nicht die Finger zu verbrennen habe ich mein kleines Spülhandtuch (ein altes zurecht geschnittenes Microfaserhandtuch) als „Topflappen“ benutzt. Dumm ist nur, dass Polyester große Hitze nicht übersteht und mein Topflappen sofort an den heißen Stellen verschmolzen ist,  wo er sich nun dauerhaft an den Griffen meines Topfes befindet. Letztendlich hatte ich vor allem großes Glück, dass ich das Tuch mehrlagig genommen hatte, sonst wäre das Tuch vermutlich in meine Haut geschmolzen und ich hätte meine Wanderung erst mal unterbrechen dürfen.

NEUE SCHUHE

DIE ENTSTEHUNG DES WANDERFLIPFLOPS

Bei meiner ersten 3-Tages Tour in den Alpen (Teilstück des Heilbronner Weges) an einem verlängerten Wochenende sind wir zunächst in zwei Gruppen unterwegs gewesen, um uns an der ersten Hütte zu treffen. Da wir uns nicht sicher waren, ob wir vor oder nach der anderen Gruppe unterwegs sind, haben wir an auf dem Weg liegenden Hütte gefragt, ob eine Gruppe vor kurzem vorbeigekommen sei. Als der Hüttenwirt nur grinsend meinte „Ja, vor gut einer halben Stunde kam eine Gruppe vorbei. Die waren aber nicht so gut ausgerüstet, sind teils mit Flipflops unterwegs gewesen.“ haben wir uns schon gedacht, dass irgendetwas schief gelaufen sein muss. Tatsache war, dass sich eine Freundin von mir vor der Wanderung gegen ihre neuen Wanderschuhe entschieden hatte, um lieber mit ihren alten eingelaufenen Schuhen unterwegs zu sein. Jedoch waren die Schuhe so alt, dass sich bereits nach 1,5 Stunden wandern die Sohle an beiden Schuhen komplett ablöste. Somit blieb ihr nichts anderes übrig als mit Flipflops zur ersten Hütte weiterzulaufen. Glücklicherweise handelte es sich um eine gut ausgestattete Hütte mit kleinem Shop, wo sie sich für viel Geld ein zweites Paar neue Wanderschuhe kaufte, um die Tour mit uns fortsetzen zu können. Der Begriff Wanderflipflop war geboren :)

STECHEN ODER SCHRAUBEN

DIE FOLGEN SCHLECHTER PLANUNG

Bei unserer Wandertour auf Sardinien hatten wir zwei Gas- und einen kleinen Spiritus Kocher dabei. Wie jedoch bekannt ist, darf man keine Gaskartuschen mit ins Flug-Gepäck nehmen. Somit stand für uns am ersten Morgen Gaskartuschen kaufen auf dem Programm, bevor uns der Bus uns an den Startort bringen sollte. Zwei von uns machten sich auf den Weg (netter Fahrservice unserer AirBnB Gastgeber) um noch zwei Kartuschen mit Schraubverschluss zu kaufen. Im ersten Laden gab es nur Stechkartuschen, also mussten sie weiter zu einem anderen Geschäft. Da die Zeit bereits sehr knapp wurde und man den beiden die Ratlosigkeit wohl schon angesehen hat, sind sie von einem Fremden zum nächsten Baumarkt gefahren worden. Die Sarden sind alle sehr nett und hilfsbereit, muss man hierzu mal loswerden. Nachdem es dort wieder nur Stechkartuschen gab und der Abfahrttermin des Busses immer näher rückte, mussten sie einen kompletten neuen Stechkurtaschenkocher kaufen, da diese sonst nicht kompatibel mit unseren Systemen gewesen wären. Diesen mussten wir dann ab sofort zusätzlich zu den sich bereits im Gepäck befindenden Kochern mit herum tragen.

IM NEBEL VERSCHWUNDEN

WAS PASSIERT WENN MAN GETRENNTE WEGE GEHT

Wandern und Bergsteigen bei schlechtem Wetter und Nebel ist schon an sich nicht das angenehmste, aber es hat mich auf jeden Fall eines gelehrt: Während unseres Schottland Urlaubs 2017 habe ich mit meiner Freundin den 884m hohen „Ben Arthur“ - auch bekannt als „The Cobbler“ - bestiegen. Leider Lag alles über 400 Höhenmeter im Nebel, der mit jedem Meter dichter wurde. Die letzten 100 Höhenmeter waren ein ziemliches Gekraxel und aufgrund des Nebels war die Felsen sehr nass und rutschig. Wir kamen an eine Stelle, an der es zwei Möglichkeiten gab weiter nach oben zu kommen. Die eine schien mir geeigneter, die andere meiner Freundin, wobei wir beide felsenfest davon ausgingen, dass sie oben wieder zusammen treffen. Nach bereits 2 Minuten wurde ich etwas nervös und fragte mich wo sie denn bleibt. Ihr ging es genauso und zudem stand sie etwa 5-10 Meter unterhalb eines anderen Felsen wo sie nicht recht weiter kam. Durch Zufall konnte ich sie nach ein paar Minuten von oberhalb des Felsen erspähen, obwohl ihr Rufen aufgrund der Umgebung und des Nebels die ganze Zeit nicht zu mir vorgedrungen war. Angesichts der geringen Entfernung war das wirklich schockierend.  Als wir dann wieder beieinander waren haben wir uns  geschworen immer den gleichen Weg zu gehen und uns nicht aus den Augen zu verlieren. ALSO... immer schön beieinander bleiben!

APFEL, APFEL, APFEL

GUT VERSORGT IST VIEL GESCHLEPPT

Auf einer zwei Tageswanderung (2 der 4 Etappen vom Spessartbogen) hatte sich eine Freundin von mir 3 Äpfel eingepackt. Was ja einerseits gesund ist, aber für sein Gewicht liefert er nicht sonderlich viel Energie. Also machten wir schon unsere Späße über ihren schweren Rucksack und den Proviant. Zu alle dem waren wir im September und meist über Felder unterwegs - also zur perfekten Apfelsaison in einem Gebiet mit vielen Streuobstwiesen. Die entsprechenden Sprüche und Kommentare unsererseits musste sie sich dann bei jedem Apfelbaum und aber auch noch heute dazu anhören.

SO EIN SCHEIß

WENN MAN DIE WÄSCHE VERGISST

Im Pilgerzentrum in Hamar nutzte ich die Gelegenheit mein Langarmshirt und andere Klamotten zu waschen und hing sie auf einen Kleiderständer, den ich nach draußen in die Sonne stellte. Da ich in immer mehr Probleme mit meinen Schuhen hatte (wäre fast einen eigenen Error wert) entschied ich mich in ein naheliegendes Einkaufszentrum zu laufen, um mich mit neuen Schuhen auszustatten und etwas zu Essen. Während meines Aufenthaltes im fensterlosen Einkaufszentrum freute ich mich noch darüber nicht draußen sein zu müssen, da sich ein grandioser Wolkenbruch über der Stadt entleerte. Die Folgen dessen wurden mir dann erst bei der Rückkehr bewusst als ich vor meinen, nun wieder komplett durchweichten, Klamotten stand. Doch das war noch nicht genug: Zu alle dem hatte sich ein Vogel über meinem Shirt erleichtert und das Waschen ging nochmal von vorne los.

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